Es gibt gute Gründe, sich für heimische Obstsorten zu entscheiden.
Seit Jahrhunderten haben sich in jeder Region die ganz bestimmten Apfel- und Birnensorten bewährt, die zum jeweiligen Boden und zum Kleinklima passen. Im Innviertel zum Beispiel der "Behm", der "Paradeiser" und der "Falchs Gulderling", sowie der "Plangerer", auch Plankenapfel oder Schmidberger Rinette genannt.
Immer schon wussten die Bauern, welche Sorten am ertragreichsten sind, welcher Apfel sich gut einlagern lässt oder einfach am besten schmeckt. Wusstest du beispielsweise, dass es "Juniblütler" und "Siebenschläfersorten" gibt? Diese Bäume erleiden durch Spätfröste im Mai keinen Schaden, weil sie immer erst danach blühen und so dem Besitzer zu einer sicheren Ernte verhelfen.
Die Anwendungsmöglichkeiten von Äpfel und Birnen sind vielfältig. Je nachdem, ob für Most, Apfelsaft, ob man schmackhafte Kuchen damit backen will oder als Dörr- oder Tafelobst, hat jede Sorte ihr bestes Einsatzgebiet. Dass man auch den Fruchtzucker in Form von Apfel- oder Birnendicksaft genießen kann und vor allem wie man diesen gewinnt, wissen nur noch wenige. Auch die typischen kleinen, roten Christbaumäpfel, wie z.B. der "Rote von Simonvky", sind Raritäten, die in unserem ApfelNatUrwald blühen.
Apfel- und Birnenbäume haben aber auch ihren Zierwert. Ein Frühling ohne weiß-rosa Apfelblüte ist in Österreich nicht denkbar. Wusstest du auch, dass überschüssiges Fallobst im Winter den Vögeln jederzeit guttes Futter bietet? Die Apfelkerne werden von ihnen unter der Schneedecke ausgegraben und sind eine Delikatesse! Obstgärten sind neben wunderbaren Bienenweiden aber auch Biotope für unzählige Tier- und Pflanzenarten. So manche Wildrose hätte auf der offenen Wiese keine Chance zu überleben, drum sucht sie sich ihren Standort nah am Stamm des Birnbaumes, den sie mit ihrer Sommer- und Herbstblüte fast ganzjährig verschönt. Manche Flechten und vor allem auch Kriechinstekten wie Tausendfüßler, Ohrenschlüpfer und Asseln brauchen den Baum als Wirt.